FAQ
Warum es das Presse-LSR gibt
Warum benötigen die Presseverleger ein eigenes Leistungsschutzrecht?
Die Verlage schaffen durch ihre Arbeit die organisatorischen, technischen und unternehmerischen Voraussetzungen für den Erhalt einer vielfältigen Presselandschaft. Um zu gewährleisten, dass die Verlage diese wichtige Funktion auch in Zeiten der Digitalisierung wahrnehmen können, wurde das Presse-LSR zum 1. August 2013 eingeführt. Das bestehende Recht hat den Verlagen für die Nutzung ihrer Presseerzeugnisse im Internet bislang keinen ausreichenden Schutz geboten. Presseerzeugnisse oder Teile hiervon konnten beliebig genutzt und vervielfältigt werden, ohne den Erbringer der verlegerischen Leistung um vorherige Erlaubnis zu fragen. Es ist der ausdrückliche Wille des Gesetzgebers, dass Verlage ihre Leistungen durch das Presse-LSR nun schützen können und zudem eine Grundlage für die Refinanzierung ihrer Investitionen erhalten. Das sichert sowohl die Vielfalt der Angebote als auch den Wettbewerb zwischen den Verlagen.
Verlage profitieren doch von der Verwertung ihrer Erzeugnisse in Suchmaschinen. Warum sollen Suchmaschinen dafür bezahlen?
Trifft das Presse-LSR nicht die Falschen, zum Beispiel kleine Suchmaschinenbetreiber oder Start-ups?
Behindert das Presse-LSR den Strukturwandel in der Presselandschaft?
Warum hilft das Presse-LSR bei der Etablierung von Paid Content-Modellen?
Warum setzen sich einige Verlage nicht für das Presse-LSR ein bzw. lassen sich nicht durch die VG Media vertreten?
Allerdings sind mit der Durchsetzung eines neuen Rechts zunächst Kosten und Risiken verbunden, die einige Presseverlage im derzeitigen Transformationsprozess unter Umständen scheuen.
Was ist die Digital News Initiative von Google und wie ist sie zu bewerten?
Es ist im Grundsatz begrüßenswert, dass Google augenscheinlich erkannt hat, dass die Sicherung von Qualität und Vielfalt - insbesondere auf digitalen Medienmärkten - auch eine Vergütung für die Inhalteproduzenten, in diesem Fall der Presseverleger, erfordert. Allerdings kann eine private Initiative für wenige kein generelles Recht, das für alle Anbieter gilt, ersetzen. Google darf nicht willkürlich darüber entscheiden, welcher Verlag und welches Projekt unterstützt wird. Das ist sicher nicht im Sinne von Vielfalt und Wettbewerb. Nur das Presse-LSR schafft einen verlässlichen gesetzlichen Rahmen und eine nachhaltige Lösung für alle Presseverleger.